Gründe für nächtliches Erwachen & Tipps von Schlafberaterin Jeanette

Hand aufs Herz: Wir gehören fast alle zu der Sorte Eltern, die dachte, dass Babys und Kleinkinder tief und fest zwölf Stunden durchschlafen – früher oder später. Dass es in der ersten Zeit zwar schwierig beginnt, aber dann stetig immer besser wird. Nach den ersten Monaten weiß auch diese Sorte Eltern, dass sie völlig falsch lagen.

Es ist ganz normal und Teil einer gesunden kindlichen Entwicklung, dass Babys und Kinder mehrfach in der Nacht wach werden. Wichtig ist immer, ob die Situation von der Familie noch tragbar ist. Solltet ihr als Eltern hier an eure Grenzen kommen, solltet ihr gemeinsam mit einer Fachperson aus der Schlafberatung prüfen, ob es Möglichkeiten zur Veränderung gibt.

Gründe für nächtliches Erwachen

1. Hunger & Durst

Leider hält sich der Mythos, dass Babys ab einem gewissen Alter vor dem Schlafen nichts mehr zu trinken oder essen bräuchten. Unter anderem wird die Beikosteinführung als Grund genannt. Das Kind bekäme ja bereits feste Nahrung am Tag und müsste dadurch weniger Hunger in der Nacht haben. Das ist jedoch Quatsch, da die meisten Lebensmittel eine deutliche niedrigere Kaloriendichte als PRE- oder Muttermilch haben und somit weniger sättigend sind. Der Magen eines Babys bzw. eines Kleinkindes ist winzig klein; der Mageninhalt schnell verdaut. Da der Energiebedarf in den ersten Lebensjahren jedoch meist sehr hoch ist, ist die nächtliche Nahrungsaufnahme essentiell für eine gesunde Entwicklung.

Tipp von Jeanette: Bietet eurem Kind gern altersgerecht etwas zu trinken oder essen an. Ja, es kann auch nachts noch mit 3 oder 4 Jahren noch Hunger oder Durst haben. Wir Erwachsenen haben schließlich auch oft nachts Durst. Vertraut eurem Kind, dass es schon wissen wird, was es braucht.

2. Schlafzeiten & Schlafrhythmus

Hier die richtige Balance zu erkennen, ist wahrscheinlich die größte Herausforderung. Es kann sein, dass das Kind tagsüber zu viel schläft, sodass der Schlafdruck nachts nicht hoch genug ist. Oder aber es schläft tagsüber zu wenig, sodass es übermüdet ist und aufgrund des Stresshormons im Körper häufig wach wird.

Tipp von Jeanette: Fertige dir über ca. 2 Wochen ein Schlafprotokoll an. So kannst du den Gesamtschlafbedarf deines Kindes erkennen und, optional mithilfe einer Schlafberatung, erkennen, was du am Tagschlaf ändern kannst.

3. Temperatur

Laut offiziellen Empfehlungen liegt die optimale Schlaftemperatur bei 16-18 Grad. (Achtung: Neugeborene brauchen im Schlaf keine Mützen) Doch diese Temperatur ist gerade in den Sommermonaten häufig nicht zu erreichen.

Tipp von Jeanette: Im Sommer kann es helfen, tagsüber Fenster und Rollos zu schließen, am Abend gut durchzulüften und für die Nacht nasse Handtücher aufzuhängen. Es gibt Babyphone und Babycams mit Temperaturanzeige, was sehr nützlich sein kann, um die Temperatur im Schlafraum des Kindes im Blick zu behalten.

4. Ausscheidungsbedürfnis

Auch ein Ausscheidungsbedürfnis kann zu einem häufigen nächtlichen Erwachen führen. Ist die Windel zu voll oder womöglich ausgelaufen, könnte das sehr unangenehm für Kinder sein, was dann zum Aufwachen führen kann.

Tipp von Jeanette: Ältere Kinder können vor dem Zubettgehen erinnert werden, auf Toilette zu gehen. Babys und kleineren Kindern kann das nächtliche Abhalten angeboten werden. Wenn ihr bereits wisst, dass euer Baby empfindlich auf nasse Windeln reagiert, legt euch alles in Bettnähe bereit, sodass ihr die Windel nachts ohne viele Handgriffe wechseln könnt.

5. Schmerzen, Zahnen und Krankheit

Auch Schmerzen und Krankheiten können zu unruhigen Nächten führen. Zahnungsphasen und Erkältungsphasen sind ohne Frage kräftezehrend – für das Kind und für die begleitenden Eltern.

Tipp von Jeanette: Lasst euer Kind nicht unnötig leiden. Wendet euch an eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt und besprecht die Situation. Versucht, euch als Eltern mit der Betreuung des kranken Kindes abzuwechseln, sodass ihr beide zwischendurch Kraft tanken könnt.

6. Verarbeiten von Tageseindrücken und Entwicklungsschritten

Der Zusammenhang zwischen dem tagsüber Erlebtem sowie motorischer und kognitiver Entwicklung und dem Schlafverhalten des Kindes ist den wenigsten Eltern klar. Findet gerade eine besondere Veränderung in der Familie statt, z.B. die Eingewöhnung im Kindergarten, ein Umzug oder die Ankunft eines Geschwisterchens? Lernt das Kind gerade krabbeln, laufen oder sprechen? Es gibt bestimmte Phasen, in denen Kinder nachts das Erlebte verarbeiten und dann besonders viel Nähe einfordern.

Tipp von Jeanette: Wenn Trennung das Problem ist, ist Trennung nie die Lösung. Erlebt das Kind am Tage besonders aufregende Situationen, kommt es häufig vor, dass es im Schlaf besonders viel Nähe und Geborgenheit sucht. Versucht, diese Phase zu verstehen und anzunehmen. Sie geht vorbei. Wenn es für euch zu anstrengend wird, versucht, euch als Eltern abzuwechseln oder den Alltag, sofern es möglich ist, ein wenig umzustrukturieren und Ruhe einkehren zu lassen.

7. Schlafassoziationen

Viele Kinder assoziieren ein ganz bestimmtes Verhalten mit dem Ein- und somit auch mit dem Weiterschlafen und benötigen dieses Verhalten auch immer wieder nachts, wenn sie (natürlicherweise) wach werden. Das ist nichts Ungewöhnliches und hat auch keinen Krankheitswert. Solange es für alle Beteiligten keine Belastung darstellt, dem Kind diese ihm bekannte Einschlaf- und Weiterschlafhilfe zu geben – go for it. Wenn jedoch sehr aufwändige Weiterschlafhilfen gefordert werden, die sie nachts um den Schlaf bringen, dürfen sich Eltern hier auch Hilfe holen.

Tipp von Jeanette: Viele Eltern haben die Befürchtung, dass, sobald eine Einschlafhilfe etabliert worden ist, sie nie wieder davon wegkommen. Wie z.B. das Einschlafstillen. Habt bitte keine Sorge vor der ewigen Gewohnheit. Erlaubt euch, es euch im Moment so leicht wie möglich zu machen. Viele Schlafgewohnheiten verschwinden mit zunehmendem Alter von allein. Wenn ihr eine Assoziation loswerden möchtet und ihr wisst nicht, wie, kann auch hier eine Schlafberatung helfen.

Herzliche Grüße

Deine Jeanette


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