Dein Kind soll zum ersten Mal allein schlafen? Das solltest Du beachten.

Früher oder später ist bei jedem Kind die Zeit gekommen: Der Umzug ins eigene Kinderbett und ins eigene Kinderzimmer steht an. Egal, ob der Auszug aus dem elterlichen Schlafzimmer von den Eltern oder vom Kind initiiert wird – wichtig ist, dass der Umzug kindgerecht und mit einer realistischen Erwartungshaltung angegangen wird. Ein nähebedürftiges Kind, das bisher eine intensive Einschlafbegleitung eingefordert hat, wird sie wohl zunächst weiterhin einfordern – nur woanders.

Der Umzug ins eigene Zimmer: Eine Riesenveränderung für Dein Kind

Und als solches sollte das Projekt „Umzug“ auch betrachtet werden. Es ist ein riesiger Meilenstein, den Dein Kind hier gehen wird. Insbesondere, wenn die Veränderung nicht selbst vom Kind initiiert wird, stößt die Veränderung nicht selten auf Protest beim Kind. Hier sollten Eltern also immer abwägen: Was spricht dafür, dass der Umzug ins eigene Kinderzimmer jetzt stattfinden soll, und was dagegen?

Wann ist der passende Zeitpunkt?

Es gibt günstige und es gibt weniger günstige Zeiten um eine neue Schlafumgebung zu etablieren. Wenn bereits andere große Veränderungen anstehen, zum Beispiel eine Veränderung der Betreuungssituation, die Ankunft eines Geschwisterchens, ein Abstillprozess oder ein Umzug, dann sollte man schauen, dass nicht unbedingt zwei große Veränderungen parallel stattfinden. Auch, wenn das Kind gerade in einer Phase ist, in der es besonders viel Nähe braucht, weil es zum Beispiel krank ist, zahnt oder gerade einen besonderen Entwicklungsschritt durchläuft, dürfte die Umsetzung einer Veränderung schwer umsetzbar sein. Hier macht es Sinn, auf einen passenderen Zeitpunkt zu warten.

Hilfreiche Impulse für den Umzug ins eigene Zimmer

1. Beziehe Dein Kind mit ein

Wann auch immer eine Veränderung von den Eltern angestoßen wird, die das Kind betrifft, sollte das Kind mit einbezogen und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Die Einbeziehung sollte altersentsprechend stattfinden. Dass kann zum Beispiel so aussehen, dass die Eltern gemeinsam mit dem Kind das Kinderzimmer zu einem echten Wohlfühlort gestalten. Das Kind darf entscheiden, an welchem besonderen Ort das Lieblingskuscheltier oder die selbst gemalten Bilder ihren Platz finden.

2. Beginne mit kleinen Schritten

Vielen Kindern fällt es tagsüber leichter, sich in neue Situationen einzufinden. Daher rate ich Eltern, die neue Schlafumgebung zunächst zum Tagschlaf zu etablieren. Tagsüber haben Eltern auch häufig mehr Ressourcen, um stärkere Gefühle des Kindes zu begleiten.

3. Schenke trotz neuer Schlafumgebung Nähe

Dass Kinder in der Schlafsituation ein besonderes Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit haben, ist ganz normal. Das ändert sich auch meist nicht durch den Umzug ins eigene Kinderzimmer, auch wenn das die Erwartung vieler Eltern ist. Ganz im Gegenteil: Eltern sollten sich darauf einstellen, dass gerade während einer solche großen Veränderung Kinder weiterhin eine liebevolle Einschlafbegleitung brauchen.
Ein erster Schritt kann es daher sein, zunächst gemeinsam mit dem Kind im Kinderzimmer zu schlafen, zum Beispiel auf einer Matratze neben dem Kinderbett. Ein eigenes Zimmer sollte nicht bedeuten, dass ein Kind von jetzt an auf Nähe und Geborgenheit verzichten muss.

4. Elternbett als Backup

Eltern sollten ihrem Kind immer verdeutlichen, dass das Kind immer bei ihnen willkommen ist – vor allem in einer solchen Veränderungssituation. Eine Veränderung braucht ihre Zeit und ist nicht von heute auf morgen reibungslos umsetzbar. Jedes Kind sollte die Zeit bekommen, die es braucht, um Vertrauen in die neue Schlafumgebung aufzubauen. Wenn das Kind mitten in der Nacht herüber tapst, sollten Eltern für einen sicheren Weg sorgen, in dem sie ihn zum Beispiel mit dem reer Nightguide abstecken. Auch ein Kantenschutz sollte an erforderlichen Stellen zum Einsatz kommen.

5. Sorge für Sicherheit

Ja, sie sehen alle toll aus – Die teuren Abenteuerbetten mit Treppen, Leitern und Rutschen. Für das erste eigene Bett empfehle ich jedoch ein Bodenbett. Das birgt das geringste Sicherheitsrisiko und ermöglicht dem Kind das selbstständige Ein- und Aussteigen. Entweder besorgen die Eltern ein Bett mit festem Rahmen oder bringen einen Rausfallschutz an. Um weiterhin prompt auf die Bedürfnisse des Kindes reagieren zu können, schlafen viele Eltern ruhiger, wenn sie das Kind mit einem Babyfon im Blick haben können.

6. Erzwinge keine Veränderung

Veränderungen sind nicht erzwingbar. Auch, wenn es für Eltern nicht immer nachvollziehbar ist: Manchmal ist das Kind nun mal nicht genau dann bereit, wann die Eltern es geplant hatten. Wenn die Familie an einem Punkt kommt, festzustellen, dass eine Umsetzung gerade nicht möglich ist, dann ist es kein „Versagen“, wenn der Umzug auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Eltern sollten mit ihren Plänen flexibel bleiben und immer das Wohl des Kindes im Blick behalten.

Herzliche Grüße

Deine Jeanette


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