Mein Kind ist aus dem Bett gefallen und weint laut vor Schreck. Was soll ich tun?

Ein Albtraum für viele Eltern: Sie hören ein Geräusch im Kinderzimmer und eilen sofort hin, um festzustellen, dass ihr Kind aus dem (Hoch-) Bett gefallen ist und vor Schreck weint.

In dieser Situation ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu trösten. Als erstes sollte man prüfen, ob das Kind stark blutet oder offensichtliche Verletzungen erlitten hat. Neben Prellungen, Abschürfungen oder Knochenbrüchen, sind Stürze auf den Kopf von besonderer Bedeutung. Der häufigste Grund, warum Kinder  im Krankenhaus überwacht werden müssen, ist eine Kopfverletzung nach Sturz. 

Wenn das Kind nach einem Sturz im Anschluss nur kurz weint, sich normal verhält und sich lediglich eine kleine Beule bildet, kann man erst mal zu Hause bleiben und muss nicht sofort den Kinderarzt/ eine Notaufnahme aufsuchen. Wichtig ist aber, dass ihr euer Kind nun für die kommenden 6-12 Stunden gut beobachtet. Die Beule sollte man in den ersten 10 Minuten nach dem Sturzereignis kühlen. Falls euer Kind abends auf den Kopf stürzt, besteht die Gefahr, dass ihr im Schlaf euer Kind nicht ausreichend beurteilen und die Situation fehleinschätzen könntet. Dann solltet ihr euer Kind immer in einer Notaufnahme vorstellen. 

Bei einer Verletzung des Kopfes mit Hirnfunktionsstörung spricht man von einem  Schädel-Hirn-Trauma. Die bekannte “Gehirnerschütterung”  ist die leichteste Form eines Schädel-Hirn-Traumas. Ihr solltet unbedingt auf folgende Symptome achten und bei deren Auftreten den Rettungsdienst alarmieren. Euer Kind sollte dann auch mind. 24 Stunden in einem Krankenhaus überwacht werden.

Dazu gehören folgende Symptome:

  1. Wenn euer Kind nach dem Sturz kurz bewusstlos war oder sogar einen Krampfanfall hatte.
  2. Wenn euer Kind euch auffällig vorkommt, d.h. es verhält sich anders als sonst. Das muss nicht immer heißen, dass es schläfrig ist. Wenn es plötzlich viel oder schrill schreit oder aggressiv ist, so fällt dies auch unter den Begriff Wesensveränderung. 
  3. Wenn euer Kind sich auffällig oft an den Kopf fasst und ihr vermutet, dass es nach einem Kopfsturz Kopfschmerzen haben könnte.
  4. Solltet es nicht mehr eigenständig sitzen/stehen/laufen können, obwohl es dies bereits gelernt hat.
  5. Wenn euer Kind erbricht oder wenn es schon sprechen kann und über Übelkeit klagt.
  6. Wenn euer Kind schon sprechen kann und sagt, dass es alles doppelt sieht, ihm schwindelig ist, oder es ein- oder beidseitig nicht mehr richtig hören kann.
  7. Wenn ihr nach dem Sturzereignis feststellt, dass euer Kind aus Nase/ Ohr blutet, oder eine klare Flüssigkeit austritt (Hirnwasser ist sehr dünnflüssig).

Stürzt euer Kind aus einer großen Höhe, also aus 3m Höhe oder aus einer Höhe, die per definitionem der doppelten Körpergröße entspricht, solltet ihr sofort den Rettungsdienst alarmieren. Lasst euer Kind dann erstmal in der Körperposition nach dem Sturz so liegen und versucht es verbal so zu beruhigen, sodass es nicht direkt versucht von alleine aufzustehen. 

Was kann man tun, um dies zukünftig zu verhindern?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass das Kind nicht aus dem Bett fällt. Zunächst einmal solltet ihr sicherstellen, dass das Bett des Kindes sicher ist und dass es keine offensichtlichen Gefahren gibt, wie z.B. scharfe Kanten oder lose Teile. 

Auch empfiehlt sich, in Abhängigkeit, vom Schlafverhalten Hochbetten erst ab dem Schulkindalter für seine Kinder in Erwägung zu ziehen. Kinder, die nachts Schlafwandeln oder häufig aufwachen und z.B. Zur Toilette müssen, sollten aufgrund des erhöhten Sturzrisikos nicht in einem Hochbett schlafen. 

Ihr könnt auch Präventionsprodukte wie Seitenschienen oder Bettgitter oder -tunnel verwenden, die verhindern, dass das Kind aus dem Bett fällt. Diese sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und können an das Alter und die Größe des Kindes angepasst werden.

Außerdem solltet ihr sicherstellen, dass das Bett des Kindes an einer stabilen Wand steht und dass es nicht in der Nähe von Möbeln oder anderen Gegenständen steht, die eine Verletzungsgefahr darstellen könnten.

Statistik: Wie häufig fallen Kinder aus dem Bett in Deutschland?

Laut einer Studie des Bundesverbands der Unfallkassen stürzen jährlich rund 20.000 Kinder unter 15 Jahren aus dem Bett und verletzen sich dabei. Die meisten dieser Verletzungen sind jedoch glücklicherweise nur leicht, wie Prellungen oder Schürfwunden. Es ist jedoch wichtig, alles zu tun, um diese Unfälle zu verhindern und die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.

Dr. med. Lukas Dehé von 12minutes, dem Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle

Hallo, ich bin Lukas! Ich komme ursprünglich aus Köln und habe später in Berlin an der Charité Medizin studiert. Ich bin Facharzt für Anästhesiologie und Notarzt und arbeite seit vielen Jahren auf Intensivstationen, Notarztwagen und Rettungshubschraubern.

Durch meinen Job als Notfallmediziner erlebe ich viele kleinere und größere Notfälle bei Babys und Kindern. Dabei erlebe ich immer wieder, dass Eltern in stressigen Notfallsituationen oft das Gefühl von Hilflosigkeit und die Sorge um das eigene Kind im Weg steht. Besonders häufig sind Einsätze bei Säuglingen mit Fieberkrämpfen. Da der Krampfanfall meistens schon wieder vorbei ist, wenn der Rettungsdienst eintrifft, nehme ich mir vor allem Zeit, die Eltern zu beruhigen. Seit ich selbst Vater von 2-jährigen Zwillingen bin, kann ich das noch besser nachempfinden. Daher ist 12minutes auch eine riesige Herzensangelegenheit für mich. Ich möchte Eltern Sicherheit im Umgang mit Notfällen geben, damit sie im Fall der Fälle bestmöglich helfen können.

  • Noch 3 Fun Facts über mich zum Abschluss: Ich wollte eigentlich einmal Astronaut werden.
  • Ich höre als gebürtiger Kölner immer noch Karnevalsmusik, obwohl ich seit 20 Jahren in Berlin lebe!
  • Ich fliege viel Rettungshubschrauber, habe aber eigentlich Höhenangst 🙂

Dieser Beitrag ersetzt keine ärztlichen Behandlungen, er dient lediglich der Information. 


Präventionsprodukte von reer

reer bietet eine Vielzahl an Produkten an, die dazu beitragen können, das Risiko zu minimieren, dass Kinder aus dem Bett fallen. Dazu gehören beispielsweise:

Bettgitter: Die Bettgitter von reer sind für verschiedene Bettgrößen geeignet und bieten eine zuverlässige Sicherheitsbarriere, um ein Herausfallen aus dem Bett zu verhindern. Die Bettgitter sind leicht anzubringen und können bei Bedarf schnell entfernt werden.

Ein Wickeltisch-Wärmestrahler von reer

ByMySide Bettgitter

für Betten 150 cm – 180 cm
mit Abklappfunktion

  • integrierte Abklappfunktion (nicht bei allen Bettarten möglich)
  • extra hoch: 50 cm
  • für Matratzen 10 – 30 cm
  • extra weiche, knisterfreie Bespannung
  • für Boxspringbetten kann das Bettgitter mit Gurtsystem nur verwendet werden, wenn die Matratze über den Gitterfüßen zwischen 10 und 30 cm dick ist
  • Länge: 100 cm
Ein Wickeltisch-Wärmestrahler von reer

ByMySide Bettgitter

für Betten 150 cm – 210 cm
mit Abklappfunktion

  • integrierte Abklappfunktion (nicht bei allen Bettarten möglich)
  • extra hoch: 50 cm
  • für Matratzen 10 – 30 cm
  • extra weiche, knisterfreie Bespannung
  • schnelle Montage mit wenigen Handgriffen
  • für Boxspringbetten kann das Bettgitter mit Gurtsystem nur verwendet werden, wenn die Matratze über den Gitterfüßen zwischen 10 und 30 cm dick ist
  • Länge: 150 cm
Ein Wickeltisch-Wärmestrahler von reer

Sleep’n Keep Bettgitter

für Betten 150 cm – 180 cm, blaugrau

  • bietet Schutz vor dem Herausfallen
  • für Betten von 150 bis 180 cm Länge
  • klein und handlich – praktisch für die Reise
  • Länge: 100 cm
Ein Wickeltisch-Wärmestrahler von reer

Sleep’n Keep Bettgitter

für Betten 150 cm – 210 cm, blaugrau

  • bietet Schutz vor dem Herausfallen
  • für Betten von 150 bis 210 cm Länge
  • klein und handlich – praktisch für die Reise
  • Länge: 150 cm

Es ist wichtig zu beachten, dass kein Produkt eine hundertprozentige Sicherheit bietet und dass die elterliche Aufsicht und Vorsicht immer noch von größter Bedeutung sind, um die Sicherheit des Kindes im Auge zu behalten.


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